6. Tag : Grampian Mountains

6.Tag
Abschied von Edinburgh. Weiter Richtung Norden. Die Strecke führt uns über die Firth of Fourth Bridge, eine eindrucksvolle Stahlkonstruktion. Ziemlich schnell wird's dunkel. Mist, kaum losgefahren, schon wieder Regen. Bis Michael auf einmal anhält und meint, "Hey, heute ist doch Sonnenfinsternis". Wir sind zwar etwas weit im Norden, aber man merkt's auch hier.
Als erstes fahren wir Glamis Castle an, den Geburtsort der Queen Mum. Ein wunderschönes Schlößchen, traumhaft inmitten eines großen Parks gelegen. Man sagt, daß es hier einen Raum gibt, zu dem noch niemand die Tür gefunden hat. Von außen sei allerdings das passende Fenster zu sehen. Eintritt, wie üblich, extrem teuer. Wir sparen uns die Innenbesichtigung.
Wir machen uns auf in die Grampian Mountains. Eine der schönsten Strecken Schottlands liegt vor uns. Entlang der A93 Richtung Braemar geht's durch wunderbar hügelige und wenig befahrene Straßen bis ins Tal des River Dee. Am Devil's Elbow Paß genießen wir die tolle Aussicht. In Braemar findet alljährlich am 1. Samstag im September das Braemar Gathering, das größte und berühmteste der schottischen Highland Games statt, bei dem traditionell auch die englische Königsfamilie anwesend ist. Leider ist es erst August.
Hinter Braemar biegen wir links ab, über die B976 und A939 Richtung Tomintoul. Eine Wahnsinnsstrecke mit Steigungen bis zu 25%. Wir kommen durch das Lecht Tows Skigebiet, das größte Schottlands. Bei einer Rast meint Tom "Jetzt wird's bald mal Zeit zum tanken. Bei mir wird's knapp." .Doch in Tomintoul gibt's nur noch eine Tankstellenruine und bis Granton on Spey, dem nächsten größeren Ort, geht's noch 'ne Weile. Wer fährt auch 'ne 1100er Virago mit so 'nem Minimaltank ? Kurz hinter Tomintoul geht's übrigens rechts ab, ins Glenlivet, das Whiskyzentrum Schottlands. Hier kommt auch mein Lieblingswhisky her, der MacAllan. Leider müssen wir uns ums Benzin kümmern. Schade eigentlich.
Bis nach Granton kommt Tom dann doch noch, mit dem letzten Tropfen. Ein hübsches, victorianisches Städtchen, in dem im Winter die Skitouristen absteigen. Die letzte Etappe bis nach Inverness geht's durch eine tolle Hochmoorlandschaft. In der Abendsonne funkeln die kleinen Seen und die Heideblumen strahlen lila und gelb. Vorbei am Schlachtfeld von Culloden, auf dem Bonnie Prince Charlie, der letzte Thronanwärter der Stuarts, von den Engländern unter dem Duke of Cumberland vernichtend geschlagen wurde, geht's hinein nach Inverness, dem Tor zu den nördlichen Highlands. Der Duke erwarb sich übrigens den unrühmlichen Beinamen The butcher (Der Schlächter), da er nach der Schlacht noch 3 Tage nach Überlebenden suchen und diese gnadenlos abschlachten ließ.
Nachdem wir ein schnuckeliges B&B gefunden haben, gönnen wir uns in der Innenstadt noch ein schönes Steak.

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