7. - 8. Tag : Les trois Gorges - Ordesa Nationalpark

7.Tag
Der heutige Tag bringt uns nach Spanien. Tom hat ein paar Probleme mit dem Anlasser. Hin und wieder müssen wir ihn anschieben. Da bahnt sich was an. Die Grenze überqueren wir auf der Port de Larrau. Es herrscht ein starker Wind, ein Zeichen des nahen Atlantik. Bei der Abfahrt wird es zusehends wärmer. Man merkt, daß man auf der Südseite der Pyrenäen angekommen ist.
Erstes Ziel in Spanien ist die Foz de Arbayun, eine durch den Rio Salazar geschaffene Schlucht. Sie dient zahlreichen Vogelarten als Heimat, so z.B. dem Gänsegeier. Wir können einige dieser mit knapp 2m Spannweite gewaltigen Tiere über uns kreisen sehen.
Die Strecke führt uns durch die 3 schönen Täler Valle de Roncal, Valle de Anso und Valle de Hecho. Besonders die Übergänge zwischen den Tälern führen durch tolle Landschaften und kleine, kurvige Sträßchen. Von Punte la Reina bis nach Biescas müssen wir Nationalstraßen nehmen, die sich schnurgerade durch die Landschaft ziehen. Biescas erlangte übrigens traurige Berühmheit, als vor einigen Jahren eine Schlammlawine einen Campingplatz verschüttete und zahlreiche Todesopfer forderte. Heute kann man verschieden Kanäle sehen, die der Ableitung solcher Naturereignisse und damit dem Schutz der Menschen dienen.
Unser Weg führt uns weiter über die N260 über die Port de Colefalo. Diese Strecke entschädigt wieder für die vorangegangenen Geraden. Wunderschöne und vor allem auch übersichtliche Kurven bringen uns nach Torla dem Tor zum Parque Nacional de Ordesa y Monte Perdido. Und das bedeutet, Morgen ist wieder Wandertag :-)
8.Tag
Da der Weg in den Nationalpark für Privatfahrzeuge gesperrt ist, nehmen wir den Shuttlebus (2000Ptas) hinein ins Val de Ordesa. Wir wollen zum Wasserfall am Ende des Tals. Die erste Teilstück ist mörderisch. Auf 1.5 km sind 650 Höhenmeter zu überwinden. Eine Tortur. 90 Minuten dauert der Anstieg, aber der Ausblick entlohnt für die Mühen. Oberhalb der Baumgrenz bieten sich einem eine traumhafte Aussicht auf die gegenüber liegenden Felswände.
Das schwerste Stück haben wir geschafft. Ab jetzt geht es die restlichen 18 km immer leicht bergab. Am Ende des Tals erreichen wir unser Ziel. Es haben sich doch etliche Menschen hierhin verirrt. Auf der anderen Seite, Luftlinie etwa 1 km entfernt, befindet sich übrigens der Cirque de Gavarnie, den wir 4 Tage vorher durchwandert haben.
Nach einem Vesper machen wir uns auf den Weg zurück ins Tal. Uns begegnet ein Typ, der uns schon einmal entgegen gekommen ist. Der läuft die ganze Strecke doch tatsächlich zum 2. Mal. Hut ab. Der Weg zieht sich entlang zahlloser kleiner Kaskaden. Im Frühjahr kurz nach der Schneeschmelze muß der Anblick noch viel eindrucksvoller sein, wenn der Wasserspiegel um einiges höher ist.
Endlich wieder an der Talstation gönnen wir unseren Knien etwas Ruhe. Die schmerzen doch beträchtlich. Zurück am Zeltplatz versuchen wir, Tom's Anlasser zuleibe zu rücken, aber mit unseren bescheidenen Schrauberkenntnissen haben wir keinen Erfolg. Zum Glück parken wir am Hang.

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