10. - 11.Tag : Cap Corse und Castagniccia


Ile de Giraglia


Westküste Cap Corse


Genueserturm
10.Tag - 01.09.2003

Wir machen uns auf den Nordzipfel der Insel, das Cap Corse, zu umrunden. Nachdem wir Bastia hinter uns gelassen haben, nimmt der Verkehr spürbar ab. Überall lassen sich die Spuren der Feuer sehen. Ganze Berghänge sind verbrannt. Stellenweise ziehen sich die Aschefelder bis hinunter zum Meer. Weiter nördlich scheint alles wieder in Ordnung zu sein.
Wir durchqueren auf gut ausgebauter Straße Erbalunga, einer der Hauptorte an der Ostküste mit seinem Wahrzeichen, dem direkt am Meer gelegenen Genueserturm. Danach wird es merklich ruhiger auf der Küstenstraße. Bei Macinaggio verläßt die Straße die Küste und zweigt nach Westen ab.
Bei Botticella läßt sich ein kleiner Abstecher zum nördlichsten Punkt Korsikas, nach Barcaggio unternehmen. Diesem Örtchen vorgelagert liegt die Ile de Giraglia mit ihrem Leuchtturm.
Weiter geht es an der Westküste des Caps entlang. Die Straßenqualität nimmt ab und die Steilheit der Küste dafür zu. Wir passieren eine stillgelegte Asbestfabrik, die für die schwarze Farbe des kleinen, ihr zu Füßen liegenden Kiesstrands verantwortlich ist. Auch einige malerische Genuesertürme können wir bestaunen. Bei Patrimonio, dem Zentrum des hier befindlichen Weinanbaugebiets verlassen wir die Küste und überqueren den Col de Teghime (536m). Auf der anderen Seite blicken wir wieder auf die Ostküste.
Wir fahren noch ein bischen entlang der Corniche du Cap Corse bevor wir uns wieder ins Getümmel der Stadt begeben. Auf dem Weg zum Campingplatz kaufen wir uns noch ein Hähnchen. Ein kleiner Fehler, extrem fettig und nicht gerade nach unserem Geschmack gewürzt. Der allabendliche Rotwein hilft uns beim runterspülen.
Danach spielen wir noch etwas Skat mit Stefan aus Bayern, den wir gestern am Strand kennengelernt haben.


Pietricaggio





Moita





Genueserbrücke bei Asco
11.Tag - 02.09.2003

Fraggle hat keine Lust mehr zu fahren. Er meint, ein kompletter Badetag muß auch mal sein. Wir sind ja schließlich am Meer. Da hat er nicht ganz unrecht. Mir fehlt allerdings noch ein Landstrich, den ich gerne unter die Räder nehmen wollte - die Castagniccia, einen der am dünnsten besiedelten Landstriche Korsikas.
Benannt ist dieser Landstrich nach seinen zahlreichen Kastanienwäldern, aus denen winzige Dörfer, wie kleine Inseln herausragen. Auf der Karte waren so viele Kurven zu sehen, die konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.
Als Ausgangspunkt wählte ich die D506. Vorbei an Taglio-Isolaccio bekommt man einen ersten Eindruck dieses Kurvenparadieses. Vorbei an Piedicroce geht es weiter über den Col d'Arcarotta(819m) auf der D17 nach Pietricaggio. Diese Dörfer liegen wunderbar malerisch an den Hängen der sie umgebenden Berge.
Kurz vor der Barrage de l'Alesani biege ich Richtung Moita ab. Wieder geht es ein Stück nach Süden bevor ich mich zurück nach Norden wende. Eine äußerst holprige Straße führt mich über Erbajola nach Bustanico. Hier gab's dann doch tatsächlich ein paar Tröpfchen Regen, Frechheit.
Ich hätte noch stundenlang durch diese unglaublich kurvenreiche Gegend fahren können, aber irgendwann ist mir dann eingefallen, daß ich noch kein Bild einer Genueserbrücke hatte. Und mein schlaues Buch sagte mir, daß bei Asco eine zu finden sei. Also schnell über Ponte Leccia hinein ins Ascotal, daß wir auf unserer ersten Tour schon besucht hatten. Die Brücke ist schnell gefunden und so bleibt Zeit für ein ausgedehntes französisches Menu, Baguette, Schinken, Käse, Tomate. Ein Leckerbissen.
Langsam neigt sich der Tag dem Ende. Entlang des Golo fahre ich zurück nach Bastia. Bei Ponte Nuovo passiert man eine verfallene Steinbrücke, die Schicksalsbrücke der Insel. Hier verloren die Korsen 1769 die entscheidende Schlacht gegen die Franzosen. Und seitdem gehören sie zu "Grande Nation".
Als ich zurück am Campingplatz bin, treffe ich Stefan wieder. Er war eigentlich am Morgen in den Süden aufgebrochen. Beim Tanken hatte er dann festgestellt, daß seine EC-Karte nicht mehr funktionierte. Wir helfen ihm leihweise mit genügend Euronen aus, so daß er seinen Urlaub noch schön zu Ende bringen kann.
Fraggle hat währenddessen ein paar weitere Camper kennengelernt, mit denen wir am Abend ein paar Flaschen Wein beim Skat spielen leeren.
Schade. morgen ist unsere Zeit auf Korsika vorbei.


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