1. - 3.Tag : Anreise durch die frz. Alpen


Großer St. Bernhard




Iseran
1.Tag - 23.08.2003

Sodele, heute geht's los. Es steht eine lange Etappe auf dem Programm. Wir wollen möglichts weit in die frz. Alpen vordringen. Hauptproblem, wie immer, Überwindung der Schweiz auf der Autobahn. Aber was soll's. Nach 400 km haben wir die Bahn endlich hinter uns. Das Wetter ist traumhaft, strahlender Sonnenschein bei 30 Grad. Jetzt beginnt der Spaß am fahren.
1. Station ist der große St. Bernhard. Schöne übersichtliche Kurven im unteren Bereich. Ab der Abzweigung der Tunnelstrecke bis zur Passhöhe, dann wunderbares Geschlängel auf enger Straße.
Danach geht's durchs Aostatal, die Hitze ist höllisch, knapp 40 Grad. Ein kleiner Vorgeschmack auf den Rest des Urlaubs. Dann über den kleinen St. Bernhard nach Seez. Dieser Pass ist eigentlich noch schöner als sein großer Bruder. Irgendwie gemütlicher.
Nach Seez erreichen wir dann über Val d'Isere einen der höchsten Übergänge der Alpen, den Col de l'Iseran. Es ist schon ziemlich spät und so sind wir die einzigen, die bei ziemlich frischem Wind oben stehen. Wir kommen in den Genuss des beginnenden Sonnenuntergangs auf dem Gipfel.
Wir schauen, daß wir ins Tal kommen. In St. Michel de Maurienne finden wir dann ein kleines Hotel mit Halbpension incl. Garage. Das Essen ist spitze, das Bier ist teuer. Danach fallen wir nach 710 km erschöpft ins Bett.

Galibier Panorama









Izoard Panorama









Col de Vars
2.Tag - 24.08.2003

Der Tag beginnt, wie der gestrige aufgehört hat, mit strahlendem Sonnenschein. Weiter geht's, einer der traditionsreichsten wartet mit dem Galibier auf uns. Zum Frühstück dient der Col du Telegraphe. Danach führt die Strecke über Valloire zum Col du Galibier. Immer wieder ein Traum. Der Verkehr hält sich in Grenzen, die Strecke schlängelt sich durch ein schönes Hochtal. Nach oben wird die Luft dünner und dann haben wir einen Klassiker der Tour de France bezwungen.
Wir halten uns eine Zigaretten lang auf und dann geht's weiter. Der Weg ist noch weit. Wir wollen heute noch bis an die Cote d'Azur nach Menton.
Über Briancon gelangen wir zum Col d'Izoard, der mit seinen ausladenden Geröllfeldern immer wieder fasziniert. Die Nordseite ist frisch asphaltiert, so daß die Straße zu zügiger Gangart einlädt. Die Abfahrt auf der Südseite ist allerdings ziemlich holprig.
Durch die Gorge de Vars fahren wir nach Guillestre und erklimmen schon wieder den nächsten Gipfel, den Col de Vars. Die liebliche Hochalpengegend besticht durch absoluten Mangel an Verkehr, was will man mehr. Am Fuße des Bonette gönnen wir uns eine Vesperpause, schließlich ist er der höchste Alpenübergang. Da sollte man gut gestärkt sein.
Die Straße zieht sich in bester Qualität den Berg hinauf. Dann oben merkt man langsam wie dem Motor die Luft ausgeht. Kein Wunder, schließlich sind wir mittlerweile auf 2802m Höhe angelangt. Hier treffen wir Martin aus der Nähe von Rottenburg. Er hat noch kein Hotel. Und wir bieten ihm an bei uns in Menton im Hotel Claridge's mit zu übernachten.
Weiter Richtung Süden. Einen Abstecher haben wir noch, den Col de Turini. Bekannt geworden ist er durch die Rallye Monte Carlo. Auch heute wird er noch gerne für diverse Veteranen Rennen genutzt. Die Anfahrt ist erste Sahne. Oben begeben wir uns noch auf die Schleife um den Gipfel, ein Fehler. Es zieht Nebel auf, wir sehen kaum 10 Meter weit. Die Straße ist nur ein besserer Feldweg. OK, aus Fehlern lernt man.
Es ist nicht mehr weit bis Menton, allerdings ca. 15 km zu weit für mich. Kurz hinter Sospel fängt die TDM an zu stottern. Ich denke, kein Problem, schalte ich halt auf Reserve. Pfeifendeckel. Bei meiner letzten Wartungsaktion ist es mir doch tatsächlich gelungen, Reserve- und Normalbenzinschlauch zu verwechseln. Ich Trottel. Also ab sofort immer umgekehrt denken.
Fraggle fährt Benzin holen. Dabei macht er schnell noch das Hotel klar. Wir schließen unsere Moppeds ab und stürzen uns in das Nachtleben an der Cote d'Azur. Ein paar geistige Getränke bei abendlichen Live Fussball in einer kleinen Kneipe und eine Pizza bringen uns dem Bett näher. Wieder 310 km geschafft.

Verbrannte Erde









Calvi Zitadelle
3.Tag - 25.08.2003

Heute nur eine Kurzetappe. Unsere Fähre geht ab Nizza, so daß wir uns gemütlich durch's Hinterland der Cote d'Azur bewegen können. Martin verabschiedet sich in Richtung St. Tropez. Ein paar kleinere Höhenzüge mit verbrannten Wäldern führen uns über La Turbie (gigantischer Ausblick) nach Monaco.
Wir fahren kurz die F1 Strecke ab und genehmigen uns am Hafen eine kleine Erfrischung. Auch heute wieder 35 Grad. Dann ab nach Nizza. Wir haben noch etwas Aufenthalt, den wir in einer kleinen Hafenkneipe verkürzen.
Wir bestellen 2 Diesel. Die Wirtin hat natürlich keine Ahnung, was das ist und so erklären wir's ihr (Bier + Cola). Obwohl sie so was noch nie gemacht hat, gelingt es ihr recht gut. Wir bestellen eine weitere Runde.
Dann geht's auf die Fähre. Die Moppeds müssen wir selbst verzurren. Egal, das bin ich schon von Schottland gewohnt. Es sind ca. 180km nach Korsika. Für diese benötigen wir knapp 4 Stunden mit GPS gemessenen Höchstgeschwindigkeiten von über 60 km/h. Wieviel Knoten sind das ? Keine Ahnung, aber nicht schlecht.
Langsam kommt die Insel in Sicht. Es dämmert schon langsam. Gerade jetzt sieht sie toll aus. Nahezu ohne Übergang erstrecken sich Berge bis fast ans Meer. Calvi mit seiner beeindruckenden Zitadelle taucht auf. Hier gibt's noch Fremdenlegionäre.
Nur noch eine kurze Strecke nach Algajola zum Campingplatz A Marina. Hier treffen wir unsere Bekannten Andrea und Bernd. Die beiden sind schon seit knapp 2 Wochen mit dem Auto unterwegs und müssen morgen abreisen. Selbst schuld. Am Abend gönnen wir uns etwas Rotwein. Dabei überrascht uns ein höllisches Gewitter. Wir beschlagnahmen die Veranda eines Bungalows. Das Zelt scheint dicht. Gute Nacht.


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